Ein alter, blinder, gebrechlicher Mann fragt eine junge Frau auf der Strasse am spaeten Nachmittag nach einer bestimmten Adresse in der Stadt. Die Frau erklaert "Das ist aber ganz schoen weit von hier!". Der Mann sagt "Oje, ich muss doch heute noch dort diesen Umschlag abgeben, und jetzt wird es auch schon dunkel...". Wie es der Zufall will, muss die Frau eh in diese Richtung, also sagt sie "Wissen Sie was, geben Sie her den Umschlag, ich gebe ihn fuer Sie ab." Der Mann bedankt sich ueberschwaenglich und humpelt langsam von hinnen. Als sich die Frau allerdings nach einem kurzen Moment nochmal umdreht, sieht sie grade noch, wie der eben noch blinde, gebrechliche, hinkende Mann sehr schnellen, zielgerichteten Schrittes um die Ecke verschwindet! Das kommt ihr so merkwurdig vor, dass sie mit dem Umschlag zur Polizei geht. Haette sie das nicht getan, dann waere sie jetzt tot.
Was geschah?
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Diese alte Wandersage hat ihren Ursprung angeblich in Berlin kurz nach den zweiten Weltkrieg. Die Stadt liegt in Truemmern, es gab nichts; wenig zu essen, selten Fleisch auf dem Tisch. Bei der Adresse, die auf dem Umschlag steht, finden die Polizeibeamten in einem dunklen Hinterhof einen fleischverarbeitenden Betrieb. Die schockierende Entdeckung, die die Beamten dort machen: Hier wird Menschenfleisch verarbeitet! Und in dem Umschlag, den die junge Frau dort haette abgeben sollen ist ein Zettel, darauf steht: "Das ist fuer heute meine letzte Lieferung."
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